Poetry Slam

 2016:

 

Eine sehr gute, reichliche halbe Stunde hatten wir hier in Borna 3 Slammer aus der Slam-Metropole  Leipzig zu Gast und danken für den Besuch. Wenn auch die Zuhörerschar eher überschaubar und schnell zu überblicken war, so ist doch diesen Lauschern der Besuch ein bleibendes Erlebnis.

Wer nicht dabei war: Selber schuld!

 

So kann ein Poetry Slam sein und wir sind verblieben, dass es nicht das letzte Mal war, sondern die Kooperation(en) um die Suche nach den Poeten im Ort konzentriert werden soll...

 
Unsere Gäste aus Leipzig:

 

Giorgio Gepardo

Giorgio

 

Jan Lindner

Jan Lindner live

 

Karl-Georg Gräfe

Karl

 

Giorgio Gepardo

Giorgio II

 

Jan Lindner

Jan Lindner live II

 

Karl-Georg Gräfe

Karl II

 

Nochmals: Vielen Dank!

 

 

 

 

Poetry Slam

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das war 2014:

 

 

Poetry Slam

 

Weitere Bilder in unserer Galerie:

 

http://www.jupa-borna.de/fotos/2/70583/schnappschuesse/poetry_slam_23-_mai_2014_sofa_breiter_teich/

 

 

 

Poetry Slam:

 

Ein Poetry Slam (sinngemäß: Dichterwettstreit oder Dichterschlacht) ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Die Zuhörer küren anschließend den Sieger. Ausschlaggebend ist dabei, dass der Textvortrag durch performative Elemente und die bewusste Selbstinszenierung des Vortragenden ergänzt wird.

Die Veranstaltungsform entstand 1986 in Chicago und verbreitete sich in den 1990er Jahren weltweit. Die deutschsprachige Slam-Szene gilt nach der englischsprachigen als die zweitgrößte der Welt.

 

 

 

Der Begriff Poetry Slam

 

Poetry Slam setzt sich zusammen aus poetry (englisch: „Dichtung“) und dem Verb slam (etwa: „zuschlagen, zuknallen; jemanden ins Gesicht schlagen“): Im Sport bezeichnet slam auch einen Volltreffer (Slam Dunk) oder ein wichtiges Turnier (Grand Slam). Alltagssprachlich wird slam auch für „scharfe Kritik“ verwendet; im US-amerikanischen Slang steht es für „jemanden runtermachen, vernichtend schlagen“. Im Wörterbuch Black American English findet sich unter dem Stichwort „slam“ erstmals 1994 die Erklärung: „competitive performance“. Marc Kelly Smith, Gründer des ersten Poetry Slams und selbsternannter Slampapi, will die Bezeichnung Poetry Slam eingefallen sein, als ihn ein Journalist am Telefon nach dem Namen seines neuen Veranstaltungsformats fragte, während Smith gerade ein Baseball-Spiel im Fernsehen ansah.

 

Poetry Slam, Slam und Slam Poetry

 

Boris Preckwitz unterscheidet in seinem Buch Spoken Word & Poetry Slam zwischen den Begriffen Poetry Slam als literarischem Veranstaltungsformat, Slam als literarischer Bewegung und Slam Poetry als live vorgetragener Literatur, eine Begriffsunterscheidung, die allerdings nicht von allen Aktivisten der Slam-Szene in gleicher Weise geteilt wird.

 

 

Die Veranstaltung

 

Wettbewerb

 

Im Gegensatz zu einem Offenen Mikrofon, einer Offenen Bühne oder einer traditionellen Lesung stehen die einzelnen Teilnehmer eines Poetry Slam untereinander im Wettbewerb. Dieser Aspekt dient vor allem dazu, das Publikum zum Mitfiebern und genauen Zuhören einzuladen, da die Zuschauer am Ende der Veranstaltung den Sieger küren. Der Wettbewerb soll dem Dichter (auch: Slammer, Slampoet oder Poetry Slammer) aber auch Feedback geben und als Ansporn für die Arbeit an Texten und Performance dienen. MArc Kelly Smith beschreibt das Format mit den Worten:

„Poetry slam is the competitive art of performance poetry. Established in the mid-80s as a means to heighten public interest in poetry readings, slam has evolved into an international art form emphasizing audience involvement and poetic excellence.“

„Poetry Slam ist ein Wettstreit der Bühnendichter, der Mitte der achtziger Jahre erfunden wurde, um das Interesse an Lesungen wiederzubeleben. Inzwischen hat sich Poetry Slam international als Kunstform durchgesetzt, die für ihre Interaktion mit dem Publikum und künstlerische Spitzenleistungen bekannt ist.“

 

Es gibt zwei Verfahren der Teilnehmerauswahl: Bei einer Offenen Liste darf jeder lesen, der sich vor Beginn der Veranstaltung in eine entsprechende Liste eingetragen oder zuvor beim Veranstalter angemeldet hat. Die Reihenfolge des Auftritts wird ausgelost. Beim Challenging System wird ein Teil der Slammer vom Veranstalter eingeladen (Featured Poets), die anderen Plätze werden über die Offene Liste vergeben. Ein Featured Poet kann auch vor dem eigentlichen Wettbewerb außer Konkurrenz und ohne Zeitlimit auftreten. Poeten, die vor dem eigentlichen Wettbewerb auftreten, um die Jury gewissermaßen zu eichen, werden als Opferlamm (engl. sacrifice) bezeichnet. Der Wettbewerbscharakter soll die Veranstaltung aber nicht dominieren, so das inoffizielle Slam-Motto von Allan Wolf. Oder gilt doch das Anti-Motto des New Yorker Slampoeten Taylor Mali?

„The point is not the points, the point is the poetry.“

„The points are not the point; the point is to get more points than anyone else.“

 

„Der springende Punkt sind nicht die Punkte, sondern die Poesie.“

Allan Wolf

„Es geht nicht um die Punkte, sondern darum, mehr Punkte als alle anderen zu bekommen.“

Taylor Mali

 

Regeln

 

Teilnehmer bei Poetry Slams müssen folgende Regeln einhalten, die ebenfalls auf Marc Smith zurückgehen:

„The poems must be of each poet's own construction, the poet may not use props, costumes, or musical instruments, and if the poet goes over the time limit […], points are deducted from his or her score.“

„Die Texte müssen selbstgeschrieben sein, der Dichter darf keine Requisiten, Kostüme oder Musikinstrumente verwenden, und wenn der Poet das Zeitlimit überschreitet […], droht ihm Punkteverlust.“

 

Dabei sind alle literarischen Formen und Genres – beispielsweise Lyrik, Kurzprosa, Rap oder Comedy-Beiträge – erlaubt. In Deutschland variiert das Zeitlimit von Veranstaltung zu Veranstaltung, meistens beträgt es fünf Minuten, bei einer Überschreitung kann dem Dichter das Mikrofon entzogen werden.

 

Bewertung

 

Die Vorträge werden bei einem Poetry Slam vom Publikum direkt oder einer Jury aus dem Publikum bewertet. In den USA vergibt meistens eine fünfköpfige Jury aus dem Publikum Noten von 1 bis 10. Der amerikanische Literaturveranstalter Bob Holman erläutert plastisch:

„[A] zero – a poem that should have never been written – and a ten – a poem that causes a mutual, simultaneous orgasm throughout the audience.“

„Eine null für ein Gedicht, das nie hätte geschrieben werden dürfen, eine zehn für ein Gedicht, das einen kollektiven Orgasmus im Publikum auslöst.“

 

In den USA werden die höchste und die niedrigste Note nach der Wertung gestrichen, um die Auswirkungen parteiischer Bewertung zu vermindern. Die Juroren werden angehalten, sowohl auf den Inhalt als auch die Art des Vortrags zu achten. Die Moderatoren (Slammaster) können die Jurymitglieder auffordern, ihre Bewertungen zu begründen.

 

Publikumsabstimmung

 

Während die Juryabstimmung konventionelle Wettbewerbsjurys parodiert, soll der Gewinner bei einer Publikumsabstimmung, wie sie im deutschsprachigen Raum teilweise durchgeführt wird, gewissermaßen demokratisch legitimiert werden. Deshalb haben sich alternative Bewertungssysteme entwickelt, an denen das gesamte Publikum beteiligt wird: Die Zuschauer geben ihre Bewertung mittels Lautstärke und/oder Ausdauer des Applauses oder in Form von Stimmzetteln ab. Je nach Einfallsreichtum der Veranstalter können andere Mittel zur Siegerfindung eingesetzt werden: So werden Rosen in die Höhe gehalten, Dichtungsringe über Besenstiele geschoben, Pfennige in beschriftete Gläser geworfen oder Wäscheklammern am Körper des favorisierten Poeten befestigt. Dass das Publikum nicht frei von Vorannahmen abstimmt, beklagt US-Slammer Joe Pettus:

„The average audience member at a slam attempts to judge a poem's artistic worth not on literary or grammatical qualities, but rather in comparison to the general popular culture around them. Armed only with the experience of what they as individual people are entertained by in other parts of their lives, they apply the same standards to judging performance poetry.“

„Der durchschnittliche Slam-Zuhörer bewertet den künstlerischen Wert eines Dichters nicht aufgrund literarischer Qualität, sondern im Vergleich zur allgemeinen Populärkultur, die ihn umgibt. Nur mit der Erfahrung dessen ausgestattet, was ihn sonst unterhält, überträgt der Zuhörer die gleichen Standards auf den Bühnendichter.“

 

Siegerprämie

 

Wer einen Slam gewinnt, erhält einen Sachpreis wie eine CD, ein Buch, ein T-Shirt oder Alkohol, bei einigen Slams im deutschsprachigen Raum sind aber auch Geldpreise zu gewinnen. Der Gewinn eines lokalen Slams kann auch zur Teilnahme an überregionalen Slams qualifizieren.

 

Quelle: Wikipedia